Amazon S3 – Datensicherung mit viel Sicherheit

Die Dienste Dropbox und SugarSync sind in Ihrer Grundfunktion eigentlich zum Synchronisieren von Daten gedacht, sei es zwischen zwei Computern oder mit dem Online Speicher.  Bei Amazon S3 dagegen ist das Synchronisieren von Dateien gar nicht Bestandteil des Dienstes.  Warum ist er dann so interessant?

Tresor mit UnterlagenZugegeben, die Synchronisation bei den anderen Diensten ist ganz nützlich, aber eigentlich habe ich meinen web.de Online Speicher eher benutzt um Daten zu sichern und zum Archivieren.

Und diese Datenmenge ist nicht gerade wenig, wenn man an die Anforderungen allein von einem kleinen Unternehmen denkt.  Allein das Warenwirtschaftssystem bei uns erzeugt 300MB pro Monat an Daten durch seine Sicherungen.  Dazu kommen alle Dokumente und E-Mails, die man elektronisch sichern muss.  Aber vor allem Bilder nehmen viel Platz weg, besonders bei Großveranstaltungen.  (Beim Hessentag in Oberursel im letzten Jahr entstanden ca. 4GB an Bilder und ca. 300MB an weitere Daten!)

Diese Daten sollen zwar möglichst automatisch zum Online-Speicherplatz übertragen werden, aber nicht gleich gelöscht werden, wenn sie plötzlich auf meiner Festplatte verschwinden.  Umgekehrt sollen sie auch nicht lokal gelöscht werden, wenn sie im Online-Speicher „verloren“ gehen.

Bisher war es so, dass ich manchmal die Daten erst im Folgemonat bei web.de uploaden konnte, oder ältere Backups erst aufräumen musste.  Und dann habe ich Amazon S3 entdeckt.

Amazon S3 – eigentlich „Amazon Simple Storage Service“ (Amazon Einfacher Speicherdienst) ist ein Dienst von Amazon, der in Deutschland eher für den Online-Verkauf von Büchern und anderem bekannt ist.  Amazon ist natürlich ein großes, weltweites Unternehmen, das selbst riesige – und vor allem sichere – Rechenzentren betreibt.  Mit dem S3 Dienst können Anwender einen Teil  Speicherplatz in diesen Rechenzentren mieten und dort ihre eigenen Dateien ablegen.

Der erste Schritt bei der Anmeldung ist ganz einfach, denn man kann hier die normalen Amazon Zugangsdaten verwenden.  Ob das sinnvoll ist, kann man diskutieren.  Ist das Konto zum Bücherkaufen geknackt, so ist das S3 Konto auch.  Anderseits will man keine Probleme haben, durch die Nutzung der gleichen Kreditkarte in zwei verschiedenen Konten.

Danach kann man ein „Bucket“ (dt. Eimer) erstellen, also quasi ein Ordner.  Hier kann man sogar den Standort für den Ordner aussuchen.  Wer seine geschäftlichen Daten sichern möchte, ist gut beraten hier Irland zu wählen, damit die Daten innerhalb der EU bleiben.  Nun können mittels Webbrowser die Dateien hochgeladen werden.

Will man das ganze etwas automatisieren, so ist dann nicht nur Zusatzsoftware notwendig, sondern auch extra Sicherheitsschlüssel.  Diese werden im Bereich der Kundenverwaltung erstellt und können auch dort widerrufen werden.  So müssen Sie Ihren Username und Kennwort an keine Software oder Browser Plug-ins verraten.

Ein interessantes Programm – und meine eigene Wahl – ist GoodSync.  Damit kann ich komplette Ordner von der Festplatte oder vom NAS direkt zum S3-Bucket uploaden.  GoodSync lässt sich so einrichten, dass nur die geänderten Dateien übertragen werden, die Übertragung nur in eine Richtung läuft, und die Automatik angehalten wird, wenn mehr als 10% der Dateien als „geändert“ erkannt werden.  Außerdem können ältere Versionen der Datei aufbewahrt werden und eine Art „Papierkorb“ speichert gelöschte Dateien für eine definierte Anzahl von Tagen.

GoodSync kann man entweder selbst starten, z.B. Abends für eine Datensicherung, oder im Hintergrund laufen lassen um in regelmäßigen Abständen die Daten zu aktualisieren.

Bei Amazon S3 kann man übrigens sogar festlegen ob die Dateien „redundant“ gespeichert werden, also gleichzeitig an zwei Orten, und sogar „serverseitig verschlüsselt“, also nicht nur verschlüsselt übertragen, sondern richtig verschlüsselt auf Amazons Festplatten.

Und die Preise?  Amazon berechnet für den Dienst an sich keine Grundgebühr.  Sie zahlen pro Gigabyte, die Sie im Online Speicher haben und pro Gigabyte für die Datenübertragung, sowie einen kleinen Betrag pro Datenanfrage.  Die Preise sind je nach Standort unterschiedlich.

Für Irland, zum Beispiel, kostet jedes Gigabyte im Online Speicher $0,125 (also ca. €0,09) pro Monat, sofern Sie unter 1 Terabyte dort abgelegt haben! (Stand: Februar 2012)

Die Datenübertragung zum Online Speicher ist kostenlosDas herunterladen von Daten dagegen kostet ab dem zweiten Gigabyte auch ca. €0,09 pro Gigabyte, und das kann manchmal vorkommen wenn GoodSync eine Datei untersucht zwecks Abgleich.  (Je nach Unternehmensart sind die Preise zzgl. MwSt)

Um die Preise mit dem web.de Club zum Vergleichen, nehmen wir mal an ich hätte 50GB an Daten im Online-Speicher und würde jeden Monat ca. 10GB hochladen.  Denn manche Dateien ändern sich täglich und werden immer wieder aktualisiert, so dass man nicht nur die reine „Neudaten“ Menge nehmen kann.

50GB Datenspeicher kostet €4,64.  Anhand meiner bisherigen Daten gehe ich davon aus, dass die Kontrolldownloads sich unter 1GB bewegen und die Anfragen vielleicht €1 ausmachen.

So gesehen zahle ich für meine 50GB Online-Speicher bei Amazon S3 €5,64In den Ferienzeiten, wenn ich keine Backups hochlade, zahle ich sogar weniger.

Natürlich bleibt der Speicher nicht genau bei 50GB.  Aber im Gegensatz zu web.de muss ich weder eine Erweiterung buchen noch muss ich auf den nächsten Monat dafür warten.  Und wer weniger als 50GB dort ablegt, müsste eigentlich weniger zahlen.

Fazit: Amazon S3 ist meine Wahl für meine zukünftige Online Datensicherung.  Der Dienst ist nicht nur sicher, sondern auch günstig.  Durch die Kombination mit GoodSync kann ich die Datenmenge bei einer Datensicherung minimieren, und muss nun noch meine gesamten Daten vom web.de Smartdrive übertragen.  Wer seine Daten von unterwegs auch abrufen möchte, sollte den Dienst in Kombination mit Dropbox oder SugarSync nutzen.

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